„The rain begins with a single drop.„
Also wer diesen „weisen“ Satz ausgesprochen hat, war sicherlich noch niemals zuvor in Norwegen.
Denn – wie die Woche auf den Vesterålen wettertechnisch beinahe durchgehend war, so wurden wir auch wieder verabschiedet. Mit Sturm und Regen.
Die Fährfahrt von Lødingen nach Bognes machte besonders Spaß…! 4 Meter hohe Wellen in der Mitte des Meeresarmes, wie uns berichtet wurde.
Bei uns war die Stimmung trotzdem gut. „Wir lieben die Stürme, die brausenden Wogen,…!„
War wirklich einmal sehr interessant, bei derartigem Wetter mit einer relativ kleinen Fähre durch den Vestfjord zu pflügen. Gleich zu Beginn fiel uns auf, dass eine andere Route eingeschlagen wurde und somit ein großer Umweg nötig war, um überhaupt halbwegs angenehm über den Fjord zu kommen. Getränkekühlschränke wurden aufgerissen und rutschten durch die Gegend, teilweise sah man beim Blick aus dem Fenster nur Wasser – insbesondere, als der Kapitän das Schiff um die Kurve steuerte. Tja, wir habens überlebt und – zumindest Brüderchen und ich – hatten Spaß dabei 😉
Nach einer langen Fahrt durch den Regen kamen wir in Ågskardet/Meløy an. Dort wartete schon eine wundervolle, zuckersüße Aufmerksamkeit auf uns! 🙂
Bereits 2012 waren wir dort in Tømmervik zu Gast. 2013 buchten wir das Oma-Haus – für mich herrlich einfach über Facebook! Wollten wir doch mal sehen, ob wir die Fänge, die dort zu sehen sind, auch an den Haken bekommen!!
Leider begrüßte uns auch der nächste Tag mit REGEN und WIND.
So gings nur kurz an den Straumen, um es auf Meerforellen zu versuchen. Im letzten Jahr brachte uns dieser durchaus Erfolg.
An diesem Tag lieferte er uns immerhin das Abendessen.
Frische Makrele, im Regen gegrillt 🙂
Als Dessert durfte es Milchreis mit kandierten Äpfeln sein.
Und den ersten Abend begossen wir mit einer norwegischen Bierauswahl. Hübsche Flaschen mit schmackhaftem Inhalt! Sogar ein Weissbier war dabei.
Da der Wind auch am folgenden Tag unablässlich blies, wurden Maßnahmen ergriffen, die wir eigentlich nur noch aus Kindertagen in Südnorwegen kannten. Angeln vom Steg aus.
Immerhin schwommen dort annehmbare Seelachse umher, die auch dankbar unsere Köder nahmen.
Die Bucht sah herrlich friedlich aus, doch glaubt mir, der Wind wühlte den Fjord massiv auf. Auf dem Bild sieht man es evtl. an den dunkeln Schatten im Hintergrund. Und verkriechen konnte man sich leider nicht.
Und unser hübsches Boot lag einsam am Steg. Schade.
Die Regenbögen liessen uns nicht im Stich.
Da die Sonne rauskam, zog es uns nun noch kurz in den Wald. Auch dieser war im letzten Jahr mehr als reichlich mit Pilzen gespickt. So auch in diesem Jahr.
Das nenn ich fette Beute!
Rekordfang – äh…-fund
Die logische Folge des Tages:
Als Hauptspeise gabs dann frischesten Seelachs! Ihr merkt – Essen war wieder einmal eine der Hauptbeschäftigungen der Reise 😉
Und auch nach dem Abendessen wurde weiterhin fleissig Schwammerl geputzt.
Da sich das Wetter am nächsten Tag von der gleichen Seite zeigte – mit etwas weniger Wind – wagten wir eine Ausfahrt.
Bald zwang uns die Situation aber wieder zur Umkehr. Als wir in unser Häuschen zurück kamen, stand eine erneute Überraschung unserer Vermieterin bereit! Ein fantastischer Lachsteller mit Pferdewurst und frisch gebackenen Brötchen! Wir schlemmten uns durch den Abend!
Der abendliche Ausblick kündigte schon an, dass das Wetter uns vielleicht am nächsten Tag überraschen könnte. Ein klarer Sternenhimmel bot uns ein besonderes Spektakel, welches wir im September noch nie in dieser Intensität gesehen hatten.
NORDLYS!
OHNE WORTE
Wir konnten uns nicht satt sehen! Unbeschreiblich.
Und wie schon erhofft, erwachten wir am nächsten Morgen in Sonnenschein und Windstille!
Auch Wale schauten vorbei…
SONNE!
Engenes erstrahlt!
Traumhafter Ausblick!
Liebevoll gepflanzte Blütenpracht.
Raus gings auf den Svinværfjord!
Auch die Fischkutter starteten von der Insel Bolga.
Erfolg.
Falls jemand in diesem Forum dieses Vorfach vermisst – es liegt jetzt in Niederbayern.
Der abendliche Svartisen Gletscher. Eigentlich wollten wir nen Ausflug dorthin unternehmen, doch das Wetter liess diese Extra-Tour nicht zu. Man kann dort offenbar sogar Gletscherwanderungen buchen und am Fusse des Gletschers gibts laut Vermieter Per Arne nen Biergarten! Und DAS in Norwegen!
So geht wieder einmal ein Tag im herrlichen Norden zu Ende.
Auch tags darauf sah das Wetter danach aus, als würde es ein schöner Angeltag werden.
Gut, die Wolken verkündeten schon anderes…
Türkisblaues Fjordwasser.
Die Möwen führten uns über die tiefen Stellen des Holandsfjordes und direkt zum Fisch.
BÄM!
Wolken zogen über den Fjord…
Der nächste Storsei!
Dann setzten urplötzlich derart heftige Fallwinde ein, dass ich mich kaum noch an Bord halten konnte. Ich flüchtete in die Kabine und auch Brüderchen machte sich zur Abfahrt fertig. Eine unheimliche Situation, wie der Wind nun in den Fjord pfiff und innerhalb weniger Minuten das Wasser massiv aufwühlte.
Als wir um die Ecke bogen, schlugen uns schon hohe Wellen entgegen. Es entstand die für mich schlimmste Situation, die wir jemals auf dem Wasser hatten. Ich muss zugeben, dass ich echt Angst hatte.
Glücklicherweise hatte ich aber einen guten Kapitän in einem großen, sicheren Boot. Selbst die Norweger, die sich kurz nach uns ebenso auf den Weg in den Hafen machten, fuhren langsam UND in Kolonne. Mehr braucht man nicht zu sagen. Wenn ein ans Meer gewöhnter Norweger schon derartige Vorsichtmaßnahmen ergreift, weiss jeder, wie es aussah.
Kommentar unserer Vermieterin: „Ja, sowas kommt manchmal vor. Ich hatte beim Blick aus dem Fenster nur gehofft, ihr seid nicht weiter raus…!“
Aber wir habens überlebt und liessen uns die weltbeste Pizza schmecken. Puh, war ich erleichtert, da heil rausgekommen zu sein. Das Meer kann so friedlich und doch so unheimlich sein…
Die Zeit in Meløy war – trotz schlechten Wetters – wieder absolut genial! Die Vermieter sind wahnsinnig nett und aufmerksam. Leider haben wirs nicht geschafft, wieder eine Tour auf die eigene Insel Vesholmen zu unternehmen. Oder ne Kajakk-Tour zu machen. Oder zum Svartisen zu fahren. Oder mit Per Arnes Speedboat…
Vielleicht ja im nächsten Jahr!
Ha det Engenes, Meløy, Anbbjørg, Per Arne und Anita!
Tusen hjertelig takk!!!
Nach 5 Wochen Norwegen ging es leider wieder nach Hause. Irgendwann ist auch die schönste Zeit vorbei 😦
Warten auf die Fähre in Jektvik.
Wir wurden mit Sonne verabschiedet. JA, JETZT schien sie, wo die Heimreise anstand. Super.
Na also, da sind sie ja wieder, die dunklen Wolken…
Am Polarkreis. Wieder im Süden…
Im Trøndelag war es schon herbstlich.
Oppdal in bunten Farben.
Kennt wohl auch jeder E6-Fahrer.
TIL DOVRE FALLER
Die Landschaft im Dovre und Rondane ist jedes Mal wieder toll. Wir sagen uns jedes Jahr, dass wir hier eigentlich auch mal Urlaub machen sollten…Aber mittlerweile ist uns das leider schon zu südlich…
Durchs Folldal
Schöne Alternative zur E6 – ein letztes Mal Norwegen geniessen, ohne Wohnmobile oder deutsche Autos vor einem.
Nordic Pop Art
Norwegisches Stillleben – auch das kennt jeder Norwegenreisende, oder? 😉
Oslo – wie immer mit blauem Himmel und Sonnenschein.
Kopenhagen.
SkÅL folkens!
Abschliessend gabs noch eine traditionelle Pølser an Bord der Scandlines nach Rostock.
Die Fahrt durch ganz Deutschland zog sich dann – wie immer am Urlaubsende – und wir trafen gegen 2 Uhr nachts im heimischen Niederbayern ein.
Bis zum nächsten Mal, geliebtes Norwegen! Ha det, vi ses snart igjen kjære!
„It always rains on tents. Rainstorms will travel thousands of miles, against prevailing winds for the opportunity to rain on a tent.“ (DB)