„I can stand in a crystal stream without another human around me and cast all day long, and if I never catch a single fish, I can come home and still feel like I had a wonderful time.
It’s the being there that’s important.“ (N.S.)
Wie im letzten Jahr zog es uns auch in diesen Pfingstfeiertagen nach Norwegen. Da der Weg aus Bayern weit ist, reichte es „nur“ für die Hedmark. Nordnorwegen folgt in ein paar Wochen.
Die Fischerei im Gebiet der Engerdal Fjellstyre ist im Vergleich zum Süßwasserangeln in Nordnorwegen natürlich wesentlich abwechslungsreicher. Es warten Äschen, Renken, Forellen, Hechte, Barsche und Co.
Letztes Jahr war uns das Wetter zudem sehr gewogen. Ob es diesmal ebenso werden würde. Wir werden sehen.
Die Reise ging durch ganz Deutschland nach Rostock. Dort wartete die Mecklenburg-Vorpommern und brachte uns nach Trelleborg in Südschweden.
Stena Line Fähre Mecklenburg-Vorpommern von Rostock nach Trelleborg
Das Schiff hat seine besten Zeiten sicherlich schon hinter sich. Aber die Überfahrt passt zeitlich und ist relativ günstig.
Luxus sollte man allerdings keinen erwarten. Geschlafen haben wir trotzdem ganz hervorragend. Am Urlaubsanfang versteht sich das aber von selbst. Nach einem kühlen Bier an Deck gings in die Kojen.
Stena Line Fähre Mecklenburg-Vorpommern
Der nächste Tag bot uns 27 Grad und Sonnenschein. In Nordby, einem der größten schwedischen „Harrymärkte“ (Norweger gehen ja bekanntlich gerne auf Harrytur nach Schweden oder Dänemark, um dort günstig einzukaufen) hielten wir nochmals, um unsere Vorräte aufzustocken. Wir nehmen seit längerem nicht mehr viel heimische Produkte in den Urlaub mit. Auch wenns sicher nicht billiger ist, so wollen wir doch Lokales probieren. Und gerade Schweden hat eine tolle und schmackhafte Auswahl. Gute Wurst, Schinken, Käse,…
Der Parkplatz war voll mit norwegischen Autos, die wohl für Sankthans wie die Irren einkauften. Aber man muss durchaus sagen – ein Shoppingparadies! Es gibt nichts, was es dort nicht gibt. Selbst in München kenne ich kein Lebensmittelmekka mit einem derartigen Angebot. ALLES, von Speck über Lama bis hin zum Pythonfleisch. Leider in riesigen, metroähnlichen Portionen.
An der Kasse dann der Schock. Kreditkarte geht nicht. Wie? Was? Ok…sie wollen meine ID. Nachdem sie endlich verstanden hatten, dass ich KEINE Norwegerin und KEINE Schwedin bin, begutachteten sie meinen deutschen Ausweis. Nein, das ist kein Ausweis. — Äh, doch. So sehen die Ausweise in Deutschland aus. Die halbe Supermarktbelegtschaft inklusive Chef beschloss aber dann nach längeren Diskussionen, dass ich doch vertrauenwürdig bin und ließen meine Ausweisnummer gelten. Die Schlange hinter mir war bereits kurz davor, Amok zu laufen.
Also so ein „Gschiss“, wie wir in Bayern sagen würden.
MaxiMat Nordby Schweden
Leicht genervt und das Auto gefüllt mit schwedischen Leckereien sowie einer ordentlichen Brotzeit von der warmen Theke (Hähnchenflügel und Knoblauchbrot) gings Richtung Svinesund und Norwegen.
Svinesund Norwegen
Dort wartete dann die nächste seltsame Situation. Seit 28 Jahren fahre ich nach Norwegen – aber an der Grenze kontrolliert wurden wir nie. Liegt wohl am Svinesund… Dort standen 5-6 Grenzbeamte. Ein junger Zöllner wollte unsere Ausweise sehen, fragte, wo wir hinfahren, wie lange wir dort bleiben… Ohne Gruß oder eine andere Höflichkeit liess er uns ziehen. Seltsam. Wir sahen nicht einmal aus wie ne Angeltruppe und erst recht nicht wie Schmuggler! 😉 Was das sollte…?
Endlich in Norwegen brauchten wir erstmal einen Berlinerboller mit Vanillecreme.
Berlinerboller med Vaniljekrem
Dann endlich waren wir raus aus Oslo mit seiner „urbanen“ Umgebung und erreichten Elverum. Dort fängt Norwegen erst wirklich an!
Die Fahrt ging weiter, bis wir schließlich an den Femunden, Isterfossen und in unser geliebtes Engerdal kamen.
Die Straßen wurden schlechter und schlechter, aber wir fühlten uns besser und besser.
Straße Isterfossen, Hedmark
Und da lag er – der Langsjøen! Geliebter See seit Kindertagen.
Langsjøen, Sømådalen
Die Sonne ging gegen Mitternacht kurz unter.
Wir machten es uns in unserer Hütte am Seeufer gemütlich.
Johnsgård
Und rummmms, Stromausfall. Keine Seltenheit in Norwegen. In Anbetracht der Stromleitungen über Berge und Wildnis aber auch wenig verwunderlich.
Bei Kerzenlicht wurde in unseren Blockhütte dann noch geratscht und Karten gespielt.
Zum Frühstück tags darauf gab es – völlig unorthodox für das norwegische Innland – Reker. Jawoll, geht auch wunderbar! Es muss nicht immer Lachs sein 😉
Reker – perfektes Frühstück
Auch die schwedische Leberwurst mit Honig und Traktkantarell (Trompetenpfifferling) schmeckte hervorragend! Feine Sache. Auf Polarbröd ein Traum! Schön, wenn man sich mal neue Produkte einfallen lässt. Bei unseren heimischen Metzgern ist da leider wenig Kreativität im Spiel. Feine, grobe und Trüffelleberwurst. Mehr gibts nicht. Alles andere wäre viel zu gewagt…
Leberwurst mit Pilzen und Honig
Gestärkt gings auf zur ersten Wanderung ans Sømåkvolvet. Zu unserer grossen Überraschung wimmelte es dort von Menschen. Ein Grüppchen hier, ein Grüppchen da.
Wanderung zum Sømåkvolvet
Wir fischten ein bisschen und ergriffen die Flucht. Kommentar meines Bruders: „Do gehts ja zua wia beim Preisfischn! Eiso naaaa, des brauch i in Norwegen nun wirklich ned!“ Koooorekt. Und weg waren wir wieder.
Sømåkvolvet
Die Elche trauten uns wohl nicht und ergriffen die Flucht. Da wir bisher noch keinen Fisch erbeutet hatten, wäre uns ein Elchbraten auch gerade recht gekommen…
Elch auf der Flucht
So gings weiter an den Seeauslauf. Wollen wir doch mal sehen, ob Äschen oder Renken gehen.
Auslauf des Langsjøen
Jo, läuft. Klappte wunderbar. Der erste Fisch des Urlaubs darf sich sehen lassen!
Eine Äsche von 42 cm konnte nicht widerstehen.
Äsche aus dem Langsjøen/Sømåa
Als Vorspeise gabs dann Abends das in Schweden erstandene Lamasteak. Exzellent! Also Lamas sollte man wirklich öfters auf dem Teller haben…Geschmacklich wie zartes Steak. Als Hauptspeise folgte dann gebratene Äsche. Besser kann man abends gar nicht schlemmen.
Lamasteak – vorzüglich!
Nach dem Abendessen hielt es uns aber natürlich nicht lange in der Hütte. Warme Klamotten an und raus gings nochmal an die Sømåa.
Dank der Mücken zwar blutleer wurde ich dann doch noch belohnt. Es gelang mir, meinen Rekord aus dem letzten Jahr einzustellen und erneut eine 45 cm Äsche anzulanden. Sie biss auf einen bronzefarbenen Mepps Aglia inmitten starker Strömung.
Äsche aus der Sømåa, Engerdal (45 cm)
Stille und Ruhe, Abendlicht über der Sømåa.
Abendstimmung am Fluss Sømåa
So ging der erste Tag zu Ende. Querfeldein durch Sumpf und Wald, durch blühende Moltebeerpolster und Mückenschwärme, glücklich und erfolgreich.
Durch die Wildnis
Auch der nächste Tag führte uns an die Sømåa. Dieser schöne Fluss windet sich durch Wälder und Sümpfe, durch Dörfer und Wildnis. Bereits viele schöne Stunden durften wir an seinem Ufer verbringen. Und auch dieser Tag wurde wundervoll.
Ausprobiert wurden Natur- und Kunstköder.
Der richtige Köder entscheidet!
Äschen und zahlreiche kleinere Forellen bissen an. Sie durften jedoch wieder in die Freiheit, um weiter zu wachsen und zu gedeihen – bis wir wieder kommen.
Äsche aus der Sømåa
Nachdem wir den ganzen Tag am Ufer entlanggestapft waren, donnerte es plötzlich überraschend. In der Wildnis ist das eher weniger spaßig und wir machten uns schleunigst auf den Rückweg. Das Unwetter zog jedoch auf allen Seiten an uns vorbei. Wir wurden verschont. Dennoch machte sich jetzt (wie immer) großer Hunger breit und wir kehrten zu unserer Blockhütte zurück.
Nach einem stärkenden Mahl zog es uns am Abend an unsere früheren Hechtstellen.
Der gelbe Gummifisch schien recht appetitlich zu sein.
If you want the rainbow, you gotta put up with the rain!
Regenbogen über der Sømåa
Nach einer heftigen Dusche von oben wurden wir mit einem tollen Moment belohnt!
Auch bei mir erbarmte sich am Ende noch ein Hecht und nahm meinen orangefarbenen Abu-Droppen. Njaaaa..guuuut. An der Größe lässt sich noch arbeiten…Ich gebs ja zu…
Hechtkind
Gibt es eine schönere Abendbeschäftigung?
Klare Antwort: NEIN.
Für einen Tag auf den Beinen über Stock und Stein muss man sich dementsprechend stärken…
Bei 4 Grad Ende Juni vormittags zogen wir erneut los.
Nach einer kürzeren Wanderung landeten wir wie geplant an einem versteckten Waldsee.
Dort stand eine verlassene Hütte, welche die besten Vorgaben für den Drehort eines Skandinavien-Krimis erfüllte.
Gruselig. Selbst Salz und Ketchupflasche standen noch darin…
Wie im skandinavischen Krimi
Ich stapfte schnell daran vorbei. Doch der See hielt noch weitere Überraschungen für uns parat.
Es biss doch tatsächlich bereits nach wenigen Würfen ein SAIBLING! Nachdem ich im letzten Jahr meinen Saiblingsbann gleich mit mehreren Exemplaren brechen konnte, klappte es auch diesmal.
Ein bronzefarbener Spinner mit roten Perlen wurde ihm zum Verhängnis.
Saibling Engerdal
Zurecht gilt er als einer der Könige unter den Fischen. Eine extrem schwer zu überzeugende, wunderschöne, seidig glänzende Diva, die so ganz nebenbei auch noch fantastisch schmeckt.
Saibling aus der Hedmark
Szenenwechsel. Abends gabs keinen Saibling, da wir bereits zwei Tage Fisch gegessen hatten und er überdies nicht für drei Leute reichen würde. Mehr ging leider an diesem Tag nicht mehr. Auf den Sbirolino erhielten wir zwar noch 2-3 Bisse, die aber kein Ergebnis brachten.
Also gabs die weltbesten Schinkennudeln.
Schinkennudeln – deftiges nach einem langen Wandertag!
Diese Burschen fanden wir auf dem Rückweg und nahmen zwei zur Bestimmung mit. Es handelte sich tatsächlich um Frühlorcheln. EXTREM GIFTIG!
Obwohl sie früher auf dem Viktualienmartk in München tonnenweise verkauft wurden und in Finnland auch heute noch auf dem Markt zu finden sind, können einen diese kleinen Dinger ins Grab bringen. Schon beim Einatmen des Kochwassers treten möglicherweise Vergiftungen auf.
Hochgiftig! Frühlorcheln…
Juni, -2 Grad.
Da für den nächsten Tag bestes Wetter gemeldet war, entschlossen wir uns für eine Wanderung in höher gelegene Gefilde. Es ging durchs Elvdalen an der Femundselva entlang.
Femundselva im Elvdalen
Über die Søre Elvdal Bru bezahlten wir brav unsere Maut und bogen auf eine kleine, unbefestigte Bergstrasse ein.
Søre Elvdal Bru
Der Wanderweg führte auf einem kleinen Pfad erst durch die „grüne Hölle“. Hier explodiert ob der kurzen warmen Jahreszeit im Frühling alles geradezu.
Über Schneefelder erreichten wir schließlich die Baumgrenze und wurden mit einem tollen Ausblick belohnt.
Auch die Rentiere genossen die Sonne auf der Ebene.
Auf der kargen Hochfläche schlugen wir unser Lager auf.
Dann zog auch mein Bruder nach! Nach einer stärkenden Brotzeit am Ziel überzeugte er einen wunderschönen Saibling!
Ein tolles Tier, ein toller Moment!! Mehr kann man zu so einem perfekten Erlebnis nicht sagen.
Saibling Elvdalen Hedmark
Dafür lohnen sich die endlosen Tage ohne Erfolg, die wir schon an so manchem Saiblingssee verbracht haben.
Saibling Elvdalen Hedmark
Völlige Stille, nur das Summen der Mücken. Es riecht nach Moor und Heidekraut.
Typisch karge Hochebene in Norwegen
Tatsächlich kamen wir an diesem Tag trotz Sonnencreme und Wind nicht um einen Sonnenbrand herum.
Rentierherde..
Rentiere
Man sah an diesem Tag bis zum Dovrefjell. Grandios! Diese Landschaft ist einfach atemberaubend.
Blick zum Dovrefjell
Und am Abend gab es dann endlich – SAIBLING! Beide Fische wurden ganz einfach in der Pfanne in reichlich Butter gebraten. Dazu gabs Salat und Ofenkartoffeln.
Saibling mit Kartoffeln
Zur Feier unserer Fänge gönnten wir uns norwegisches Bier aus Mikrobrauereien. Alles andere als günstig, aber sehr interessant und wirklich durchwegs schmackhaft!
Bestes Bier aus Norwegen!
Der Ausblick aus unserem Fenster war ebenso unbezahlbar. Ein kurzer Moment der „Dunkelheit“ legte sich über den See.
Langsjøen im Abendlicht
Vollmond über dem Langsjøen.
Vollmond über dem Langsjøen
Saiblingsee Teil 3.
Bei Sturm aber Sonnenschein beschlossen wir, einen erneuten Versuch an einem Saiblingssee zu unternehmen. Wenns doch grad schon so läuft….
Mautstation auf dem Weg zum Blakksjøen
Nachdem wir wieder brav Maut bezahlt hatten, gings rauf auf die Hochebene.
Die bemerkenswert gute Straße (Danke, liebe Engerdal Fjellstyre!) verlief durch meterhohe Schneewände..
Bereits auf dem Weg zum Blakksjøen wurden wir beinahe weggeblasen. Aber gut – mal sehen, wies am See selbst ist. Er liegt ja immerhin versteckt zwischen schützenden Bergwänden.
Blakksjøen
Da ist er also, der Blakksjøen.
Blakksjøen
Auch dieses Kerlchen schien sich vor dem kalten Nordwind zu verkriechen.
Fjellfrosch
Als wir schließlich am See angekommen waren und der Wind dort stärker denn je zu sein schien – er fiel wohl von den Felswänden direkt auf die Wasserfläche – beschlossen wir, umzukehren. Angeln konnte man ohnehin nicht und Gemütlichkeit sieht auch anders aus.
Die wenigen Angelversuche brachten natürlich kein Ergebnis. „Stort fiskevann med flotte fiskemuligheter“ – wenn es das schon über ein Gewässer heisst, fängt man für gewöhnlich eh nichts…
Femundsmarka
Der Rückweg lieferte uns einen erneuten Panoramablick über den Femunden und die unendliche Waldfläche. So sieht mein Paradies aus.
Femundsmarka – endlose Weite!
Achtung Gegenverkehr.
Rentiere kreuzen…
Auf dem Rückweg versuchten wir unser Glück noch in Drevsjø an einem Waldweiher. Aber auch den Fischen dort schien der eisige Nordwind das Maul verkleistert zu haben.
Waldsee in Drevsjø
Erfolglos beendeten wir den Tag. So mussten wir uns unsere Glücksmomente eben abends beim Kartenspiel holen…
Auch der nächste Tag war eher kühler Natur…6 Grad? Skiunterwäsche an, raus gehts.
Glücklicherweise waren bei der Wanderung Handschuhe und wärmender Whisky mit von der Partie.
Whisky – manchmal überlebenswichtig in Norwegen!
Wie im letzten Jahr fingen wir an diesem Bergsee ein paar kleine Forellen. Die Norweger lieben diese zierlichen Exemplare ja als „Stekeørret“, also als Bratforelle. Der verbuttete Bestand in vielen Seen garantiert Spaß und eine beissfreudige Fischfamilie. Nach kurzer Zeit hatten wir das Abendessen zusammen.
Stekeørret
Jede Forelle ein Unikat. Auch hier gilt – wunderschöne Fische, die einem exotischen Aquarienfisch in keinster Weise nachstehen.
Die Tour führte uns zu einem zweiten, etwas größeren See. Dort soll es laut Info der Fjellstyre auch Saibling geben.
Da der Wind aber schon wieder heftigst blies und auch der Whisky langsam nicht mehr recht wärmte, begingen wir nur eine Seeseite. Auch dort bissen zahlreiche Forellen, die etwas größer waren als die am ersten Gewässer. Doch unsere Mahlzeit hatten wir ja schon und so durften sie wieder zurück ins kühle Nass.
Man hörte ob des Sturms sein eigenes Wort nicht mehr…
Die gebratenen Forellchen wurden abends mit Linsengemüse, Senfsosse und Sonnenblumenkernen serviert.
Trilogie in braun – wenig ansprechend, aber lecker!
Forelle mit Linsen und Senfsosse
Grund für ein gutes Bier gibts im Urlaub ja immer – und eigentlich nicht nur im Urlaub…
Auch diese Sorte schmeckte. Norweger, ihr könnt doch brauen!! Warum sind diese Tropfen denn so teuer und so schwer zu bekommen? Wirklich sehr sehr schade…!
Aufgeweckt wurden wir wieder vom Nordwind, der am blechernen Hüttendach rüttelte. Die Kanutour konnten wir wohl endgültig vergessen. Keine Besserung in Sicht.
So fuhren wir an den Femunden und starteten dort eine Wanderung.
Los gehts!
Vom ewigen Wind langsam Ohrenschmerzen und genervt, marschierten wir zum dortigen Saiblingssee. Nach etwa 2 Stunden aber packten wir wieder unsere Sachen, da nun auch noch massiv dunkle Regenwolken heranzogen.
Lieber abends nochmal an den Fluss oder See, auf Hecht oder Forelle.
Mit einer warmen Mahlzeit im Bauch versuchten wir unser Glück auf der anderen Seite des Langsjøen. Von hier hat man einen Blick auf den Hof Johnsgård, auf dem unsere Hütte steht.
Wir waren früher oft mit dem Kanu in diesen Buchten auf der anderen Seite und fingen dort recht gut. Vom Ufer aus sind sie eigentlich gut zu befischen, doch bei 18 m/s Wind muss man schon schwer auflegen, um nicht komplett weggeweht zu werden. Naja, jedenfalls war auch das nicht erfolgreich. Obs an uns, der Windstärke, den Fischen oder der Kälte lag.
Johnsgård Turistsenter am Langsjøen
Geliebte Engerdal Kommune! Ein herrliches Fleckchen Erde.
Engerdal Kommune
Auf der Straße gings zurück zum Auto und völlig von den Mücken zerstochen traten wir den Heimweg an.
Norwegian roads
Atna Bier – zum Rakfisk. Einer meiner absoluten Favoriten!!! Wer einmal die Möglichkeit bekommt – kaufen! Nicht auf den Preis schauen, sondern einfach kaufen 😉 Ohne nachzudenken. Es lohnt sich – wirklich!
Kennt jeder Skandinavienurlauber, oder? 😉
Auch der letzte Tag begrüßte uns – wie sollte es anders sein – mit WIND.
Langsjøen aufgewühlt
Beeindruckend, welch hohe Wellen sich auf dem See türmen können. Bisher haben wir ihn noch nie so aufgewühlt erlebt. So mussten die Kanus an Land bleiben. Sehr schade, aber hilft nichts. Nächstes Jahr eben wieder.
Johnsgård
Hauptstrasse – früher und heute. Eine leichte Verbesserung, wenn auch geringfügig. Die Strassen im Engerdal sind – wie fast überall in Norwegen – eine einzige Katastrophe. Buckelpisten trift es wohl eher.
Papa ist immer mit dabei.
Brüderchen war schonmal erfolgreich.
Hecht Nr. 1
Nun folgt eine kuriose Geschichte…
Die ganze Zeit schon versuchte ich, meinen Hechtrekord zu knacken. Nach Stunden der Angelei am letzten Tag macht es endlich ZACK. Ein Hecht hat sich meinen bronzefarbenen Mepps mit roten Punkten geschnappt.
Ich drille und drille, die Minuten verstreichen. Ich kann nicht mehr genau sagen, wie lange er sich gegen die starke Strömung stellte, aber mir kam es endlos vor. Kurz bevor er im Kescher landete – weg. Die Schnur riss.
Verdammt. Sch*****e. HARRRRG. NEIIIINNNNNN.
Na toll. Der Tag war gelaufen. Der letzte Tag und dann auch noch sowas. Schlimmer geht nimmer.
Ööööö. Doch.
Eine halbe Stunde später versuche ich es auf dem Rückweg nochmals an der gleichen Stelle. Nichts. Wenige Minuten später folgte mein Bruder. Auch er wirft aus – rummmms. Ordentlicher Hecht am Haken. Der lässt sich relativ leicht drillen und als ihn mein Bruder sieht – die Überraschung.
Diesem dummen Mistviech hängt doch tatsächlich noch mein Spinner aus dem Maul!!
Also fängt Brüderchen meinen Rekordhecht. Na herzlichen Dank. Immerhin hab ich meinen Spinner wieder…x-(
Verdammte Axt, was für ein Tag…!
Aber Glückwunsch zum Hecht! 😉 ….wobei, für dich wars ja nicht mal ein Rekord…HMPF.
„Mein“ Hecht 😉
An diesem Tag half wirklich nur noch eins: gutes Bier und Snus.
Und dann war der Urlaub auch schon wieder vorbei. Wir brachen auf gen Oslo. Dort wartete die Color Fantasy. Zum ersten mal führen wir mit diesem schwimmenden Palast. Seit Einführung dieser beiden „Fähren“ wurde uns die Überfahrt einfach zu teuer. Und auch diesmal stellten wir fest – unser Ding ist das nicht. Es kommt kaum Schiffsfeeling auf und man kann sich des Gefühls nicht erwehren, MASSIVST abgezockt zu werden.
Too much – Color Line Innen
Beeindruckend, aber etwas zu „posh“ für unseren Geschmack.
Color Oceanic Restaurant
Keine Frage, die Kabinen sind toll. Aber die Tatsache, dass man sich nirgends hinsetzen kann, ohne etwas konsumieren zu müssen, ist eine absolute Frechheit. Selbst an Deck steht ein Schild, man dürfe keine Getränke aus dem TaxFree Laden mitbringen/verzehren. Und die Preise…??? Wir packten in der Kabine unsere Brotzeit aus. 16 Euro für Nachos mit Käse oder eine labbrig aussehende, winzige Thunfischpizza? Irgendwo hört der Spaß auf.
Abschied. Ha det Norge, vi ses snart igjen! 😉
Color Fantasy Deck
Unwetter über dem Oslofjord.
Blick zurück…
Wir genossen nochmal die Seeluft, bevor der Weg wieder Richtung Bayern und Alpen führte.
Amerikanische Shopping-Mall? Nein, Möchtegern-Kreuzfahrtschiff, das eigentlich als Fähre fungiert.
Wie soll da bitte Schiffsfeeling aufkommen?
Und dann fanden wir doch noch etwas Bezahlbares – in der Observation Lounge!!! Ein König Ludwig! Davon gönnten wir uns prompt noch zwei, bevors in die Kabine ging.
Observation Lounge – toller Ausblick
Das Ausladen des Schiffes wurde dann erneut zum Ärgernis. Es dauert über 1 Stunde, bis wir aus Schiff und Terminal draußen waren. Da lob ich mir doch Stena Line und DFDS!!!
Man merkt – zum Fan der Kiel-Oslo Schiffe von Color Line werde ich nicht. Ich lasse mich ungern unnötig ausnehmen und fühle mich auf Stena Line & DFDS einfach wohler. Aber jedem das Seine.
Wir kommen Ende Juli wieder – und dann gehts ins Nordland, dem schönsten Teil Norwegens!
På gjensyn Norge! ❤
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